Gabriele Hain

 

SCHNITTFORM – eine Werkreihe begonnen 2001. Ein Kubus, Quader oder Zylinder wird gegossen und noch im feuchten oder auch schon trockenen Zustand werden eine oder mehrere Kanten aufgeschnitten bzw. Teile aus der Wandung herausgeschnitten. Beim Brennen schwindet die Masse um 13%. Dabei wirksam werdende Kräfte machen durch die Verformung materialimmanente Eigenschaften sichtbar.

 

 

TRANSFORM bezeichnet die Transformation eines dünnwandig gegossenen Zylinders (z.B.) herbeigeführt durch das Auftragen von Porzellanmasse auf Streifen und Flächen. Dadurch entstehende unterschiedliche Oberflächen-spannungen verformen im Brand den ursprünglich kreisrunden Querschnitt fast zu einem Quadrat, Dreieck oder Oval und dementsprechend das ganze Objekt. Bei neueren Werken wird diese Transformation durch weiteres Verdünnen, Reliefieren und Perforieren der Wandung verstärkt.

(Erste Transformen entstehen 1987 in New York, systematisch arbeite ich zu diesem Thema seit 2000.)

 

 

PARTIALFORM. Als logische, radikale Weiterentwicklung der Schnittformen entstehen 2004 erste Partialformen. Was geschieht, wenn ich z.B. 1/5, 1/4, 1/3 oder die Hälfte der Form wegschneide? Beim Brennen strebt der Kreis in die Gerade, die Gerade hingegen wölbt sich. Gegenstand der Untersuchung sind die formenden Kräfte der Sinterung und der Glasur während des Brandes. Ebenso der Einfluß des Auftragens von Masse und Glasur, wodurch zusätzliche Strukturierung und Farbgebung möglich sind.

 

 

SETO BECHER. Die Stadt Seto zählt als Standort eines der „sechs alten Öfen“ zu den berühmtesten Keramikzentren Japans. 

Die Form für diesen Becher ist während meiner artist-in-residency dort entstanden. Ursprünglich gedacht für Tee eignet sie sich vorzüglich auch für Cappuccino, Wein und andere Getränke, für Suppen, Salate, Snacks, Konfekt, etc. und ist obendrein gut stapelbar.

Alle drei Größen gibt es in weiß, glasiert oder unglasiert, mit farbigen Rändern und Mustern in Glasurmalerei für den täglichen Gebrauch aber auch als besonders kostbare, reliefierte oder durchbrochene Unikate und Kleinskulpturen zum Betrachten und Feiern...

Sammlerstücke: die leichthändig von Alois Hain bemalten Becher.

 

 

 

Technik:

Limoges-Porzellan und Seto-Porzellan, gegossen, bearbeitet und bei 1230°C oxidierend gebrannt.

Transparentglasur, Farbkörper.